Hubert Rößler

Erster Schützenmeister der Weisweiler Bruderschaft von 1922 bis 1929, zugleich auch Bundesmeister des Kreis-Schützenbundes Düren und geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Erzbruderschaft der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften.

Unter seiner Führung nahm das Schützenwesen im Rheinland einen bedeutenden Aufschwung. Sie wurde aktiviert und auf ihre historische Aufgabe festgelegt. Hubert Rößler betonte, daß die Bruderschaft keine Vergnügungsgesellschaft sei, sondern Nachfolgerin der mittelalterlichen Schutz- und Wehrbruderschaft von Weisweiler und als solche eine Trägerin eines alten Kulturgutes.

1922 wurde Hubert Rößler zum ersten Schützenmeister gewählt.

In den kommenden Jahren wurde der Zusammenschluss der „echten alten deutschen Schützenbruderschaften“ in verschiedenen Bezirken vorangetrieben, so auch der Verbund der historischen Schützenbruderschaften des Kreises Düren, als dessen Leitung Fabrikant Hubert Rösler, Weisweiler, genannt wird.

Im Jahre 1925 intensivierten sich die Bestrebungen unter Pfarrer Peter Louis zur Gründung der „Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus“, bei welchem auch Rößler einer der treibenden Kräfte war.

In der Bundesversammlung vom 29.03.1926 wurde Schützenmeister Hubert Rößler zum Bundesschützenmeister gewählt und damit der sehr aktive Schützenmeister von Weisweiler mit dem höchsten geschäftsführenden Amte der Erzbruderschaft ausgezeichnet.

 

Die eigentliche Gründerversammlung der Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastian indes fand am 27. Februar 1928 im großen Saal der Bürgergesellschaft zu Köln statt, bei denen über 300 Vertreter von Bruderschaften erschienen.

 

 

 

Folgender provisorischer Vorstand wurde gewählt:

Präsident: Franz-Josef Fürst und Altgraf zu Salm-Reifferscheidt-Dyck

Adjutant: Kaufnamm Wilhelm Marx, Schlebusch

Stellvertretenden Präsidenten: geheimer Sanitätsrat Dr. Carl von Ehrenwall, Ahrweiler

Fabrikant Roessler, Weisweiler bei Düren

Pfarrer Miebach, Reusrath bei Solingen

Graf Wilderich von Spee, Alme

Geistlicher Generalpräses: Pfarrer Dr. Peter Louis, Bürrig bei Köln

Bundeskanzler: Fabrikant Wilhelm Marx, Schlebusch bei Wiesdorf

Generalsekretär: Rektor Peter Lankes, Viersen

Archivare: Professor Lennarz, Düren

Thomas Esser, Euskirchen

Rechnungsräte: Ruland, Rheinbach

Bürgermeister Dr. Holland, Xanten

Fabrikant Krämer, Hitdorf

Kaplan Heinsberg, Zülpich

Apotheker Dr. Gissinger, Ründeroth

Pfarrer Stephan Rhode, Immigrath

Professor Dr. Schmitz, Köln-Braunsfeld

Pfarrer Rosch, Andernach

Landrat Dr. Schneemann, Rees

Graf Wilhelm von Spee, Heltdorf

 

Bei einer Teilneuwahl des Vorstandes 1928 wurde Schützenmeister Rößler wiedergewählt.

Am 17. November 1929 wurde Hubert Rößler von von Heinrich Otten als 1. Vorsitzender der Weisweiler Bruderschaft abgelöst, jedoch wurde er zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

Die Gründungsversammlung hatte so eine große Strahlkraft, dass man im April 1928 bei der ersten Sitzung des Vorstandes eine Mitgliedszahl von 65.000 Schützen vermelden konnte.

Am 1. Juli 1928 fand dann die feierliche Proklamation der Erzbruderschaft vom Heiligen Sebastianus in der Messehalle zu Köln, unter Schirmherrschaft des damaligen Kölner Oberbürgermeisters Dr. Konrad Adenauer statt. Zum Abschluss der Feier zog ein Festzug von der Messe zum Kölner Dom, in dem eine Abschlußmesse mit über 15.000 Schützen gefeiert wurde.

Auf dem Bundesfest im Jahre 1933, welches in Weisweiler stattfand, wurde Hubert Rösler in der Ansprache von Generalpräses Dr. Louis erwähnt. Er dankte ihm besonders für sein unermüdliches Arbeiten im Schützenwesen. Das Eintreten für „Glaube, Sitte und Heimat“ sollte jedem Schützen oberstes Gesetz sein, auf das der Wahlspruch der Erzbruderschaft: „Aus alten Wurzeln neue Kraft“ immer lebendig bleibe.

In der Vorstandsversammlung am 27.02.1935 legte Hubert Rößler sein Amt als Bundesmeister nieder. An seine Stelle trat Hauptlehrer Müller aus Huchem-Stammlen.

Leider sind einige Daten und Informationen zu unserem Schützenbrüder nicht bekannt. Sollte jemand über weitere Informationen verfügen, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen.

 

Quellen: Diözesanverband Köln & Chronik der Bruderschaft