Zu Beginn des Jahres 1960 wurde dem Wunsch der Karnevalsgesellschaft, an der Zuggestaltung teilzunehmen, entsprochen. Von einigen Schützenbrüdern wurde ein Wagen gebaut mit dem Motto: „Der reife Apfel ist noch nicht ab!“ Gemeint war damit die Schützenhalle, die der Gemeinde als „reifer Apfel“ bald in den Schoß fallen würde. Beim Schützenfest vom 28. Bis 30. Mai wurde beim 75. Schuß Josef Halm Schützenkönig; Dieter Schoenen wurde Prinz beim 146. Schuß. Die Bauabsichten der Gemeinde bezüglich der Festhalle auf dem Schützenplatz hatten sich zerschlagen. Die Gemeinde kaufte im Mai 1960 das gesamte Fabrikunternehmen Rössler für den Bau der Festhalle.

Das Schützenfest im Jahre 1961 wurde vom 13. Bis zum 15. Mai gefeiert. Schützenkönig wurde Theo Virnich, Prinz wurde Hermann Josef Haupt. Nachdem der Konkurs der Filmgesellschaft entschieden war, wurde die Schützenhalle als Möbellager an die Firma Gerhard Koch verpachtet. Im September wurde eine Busfahrt über Blankenheim – Münstereifel nach Stotzheim durchgeführt.

Auf dem Patronatsfest am 21. Januar 1962 wurden zehn neue Mitglieder aufgenommen. Der Vorstand wurde geschlossen für 3 weitere Jahre einstimmig wiedergewählt. Vom 2. Bis 4. Juni wurde Schützenfest gefeiert. Das Fest verlief in üblicher Weise im Zelt auf der Schützenwiese, König wurde Peter Schoenen, Prinz Günter Schoenen. In einer Mitgliederversammlung am 11. Juli erörterte man die Schießplatzfrage. Es wurde eine Schießkommission unter Vorsitz von Arnold Sommer gebildet und man besprach den einzuschlagenden Behördenweg für die Erstellung eines Schießgebäudes. Kaplan Reuters wurde am 11. Juli als Jungschützenpräses eingeführt. Besucht wurden folgende Veranstaltungen: Das Bundesfest in Mönchen-Gladbach, die Gründungsversammlung für deutsch-belgisch-holländisches Schützenwesen in Eilendorf und das Schützenfest bei St. Rochus in Hücheln.

 

Im Jahre 1963 wurde das Patronatsfest und die Jahreshauptversammlung am 20. Januar abgehalten. Die Wahl von 2 neuen Beisitzern fiel auf Günter Spennes und Hans Ferfer. Günter Spennes gab seinen Rücktritt aufgrund seines Alters als Jungschützenführer bekannt; sein Nachfolger wurde Helmut Spennes. Zu den Vorbereitungsarbeiten zum Schützenfest vom 25.-28. Mai gab man sich besondere Mühe, da man erwarten durfte, daß die Bruderschaft als erster Verein die neue Festhalle benutzen konnte. Diese Erwartung ist dann auch eingetreten. Es wurden in diesem Jahre 15 Jubilare geehrt, zahlreiche Ehrengäste und die benachbarten Bruderschaften eingeladen. Die Baumaßnahmen waren am 15. Mai beendet und die eigenen Festvorbereitungen fast abgeschlossen, als der Bruderschaft die Nachricht über den Tod des Ehrenvorstandsmitglieds Josef Schepp erreichte, der auch für 70 Jahre Mitgliedschaft am Fest geehrt werden sollte. Da zwei seiner Brüder, ein Sohn und Neffe, zu den Jubilaren zählten, wurde dieser Festakt von dem traurigen Ereignis schwer überschattet. An der Beisetzung am 22. Mai nahm die Bruderschaft mit einer großen Abordnung teil, auch Generaladjutant Flatten aus Pier. An Christi-Himmelfahrt fand das Königs- und Prinzenschießen statt. Die Königswürde fiel nach dem 92. Schuß auf Martin Schmitz jun., der damit zum 2. Male König wurde. Prinz wurde beim 27. Schuß Karl-Heinz-Brehm. Mit dem Zapfenstreich nahm das Fest am Samstagabend seinen Anfang. Die Bruderschaften zogen mit Offizieren und Fahnen auf, es waren dies: Hücheln, Langerwehe, Frenz, Lamersdorf, Pier und Eschweiler-Ost. Hunderte von geladenen Gästen, die Geistlichkeit, die Kreis- und Amts- sowie Gemeindevertreter, die Ratsherren, der Generalpräses Pfarrer Erpenbach, Bundestagsabgeordneter Bernhard Günther, sowie der Bundeskönig 1962/63 Willi Beckmann aus Neheim-Hüsten mit Gattin und sein Adjutant waren vertreten. Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Mehreren hundert Personen konnte kein Einlaß gewährt werden. Unter zahlreichen Ansprachen und Dankesworten verlief der Abend einfach und würdevoll. Der Sonntag wurde in der üblichen Weise gestaltet. Trotz ihres Trauerfalls nahmen die Gebrüder Schepp an der Jubilarehrung teil.

1964 fand das Patronatsfest samt Jahreshauptversammlung am 19. Januar unter großer Beteiligung statt. Im Januar 1964 wurde das Königssilber der Weisweiler Bruderschaft erneut durch den Aachener Goldschmied und Innungsobermeister Bramer restauriert und die vom letzten Krieg hinterlassenen Spuren endgültig beseitigt. Bei dieser Gelegenheit brachte Goldschmiedemeister Bremer auch das von den Gebrüdern Schepp gestiftete neue Rückenschild an. Dieses Rückenschild, welches auch noch heute unsere Königskette ziert, trägt die Inschrift: „Im Jahre des II. Vatikanischen Konzils, gewidmet von Josef und Wilhelm Schepp und Martin Schepp anläßlich ihres 70- und 60jährigen Jubiläums. Zum 2. Male wurde das Schützenfest vom 9. Bis 12. Mai in der Festhalle ausgetragen. Der diesjährige König war General Peter Mock, der Prinz Bernfried Schoenen. Willi Zimmermann, Heinrich Haupt und Karl Rössler wurden mit einer Verdienstplakette ausgezeichnet. Am 1. Juni beteiligte sich eine Abordnung zum Empfang der „Friedlandsglocke“ an der Gemeindeverwaltung. Die Feierlichkeiten zum 25jährigen Priesterjubiläums des Präses Pfarrer Giesen am 13. September wurden im Kindergarten gehalten. Als Geschenk wurden im 800DM für die Anschaffung einer Kirchturmuhr überreicht. Kaplan Reuters wurde verabschiedet. Der Jugendpräses, der 2 ½ Jahre in Weisweiler tätig war, wurde nach Krefeld-Lim versetzt. Ihm dankte die Bruderschaft mit anerkennenden Worten für seine Bemühungen um die Jungschützengruppe.

Nachdem die Bezirksregierung den geplanten Schießstandbau an der Weisweiler Kippe abgelehnt hatte, begannen 1965 mit der Gemeinde erste Verhandlungen über ein Gelände in den Hüchelner Benden hinter dem Sportplatz. Ein entsprechender Antrag wurde der Gemeinde zugestellt. Mit dem Bau sollte bald begonnen werden. Am 24. Januar beim Patronatsfest und der Jahreshauptversammlung sah die Wahl des Gesamtvorstandes wie folgt aus:

1.Brudermeister B. Krauthausen

2.Brudermeister W. Zimmermann

1. Schriftführer Alexander Erdbrink

2. Schriftführer Hans Ferfer

1.Kassierer Heinrich Haupt

2. Kassierer Karl Baumann

Beisitzer: Günter Spennes, Willi Dollen, Peter Heimbüchel, Karl Rössler, Präses Pfarrer Giesen, Paul Biskup - Schießwart, Helmut Spannes - Jungschützenführer, Peter Mock - General und derzeitiger König. Zum Schützenfest als König konnte man Heinrich Haupt und als Prinzen Heinz Peter Esser beglückwünschen, Pfarrer Giesen teilte mit, daß die Turmuhr mit Glockenspiel gebaut werde und die Bruderschaft 1/10 aller Spenden gegeben hat. Als neuer Schießmeister wurde Heinrich Bardenberg gewählt. Seit dem Ausscheiden von Kaplan Reuter übernahm der Präses Pfarrer Giesen die Betreuung der Jungschützengruppe. Im September nahm eine Anzahl Mitglieder mit Frauen am internationalen Schützenfest Belgien-Holland-Deutschland in Büllingen/Belgien teil. Am 10. Oktober 1965 verabschiedete die Bruderschaft ihren Präses Pfarrer Johannes Giesen, der an die Pfarre .St. Laurentius in Rheydt-Odenkirchen versetzt wurde. In einer Feierstunde dankte die Bruderschaft dem scheidenden Präses für die großen Verdienste, die er sich um die Bruderschaft in den vielen Jahren seines Wirkens In Weisweiler erworben hatte. Als Erinnerungsgeschenk wurde ihm ein Buchband überreicht.

Auf dem Patronatsfest und Jahreshauptversammlung am 23. Januar 1966 übernahm Pfarrer Zitzen das Amt des Präses. Brudermeister Krauthausen stellte den neuen Präses der Versammlung vor und bat Ihn, die Geschicke der traditionsreichen Bruderschaft mitzulenken. Der Präses erklärte seine Bereitschaft in guter Zusammenarbeit mit Vorstand und Mitgliedern getreu den Idealen einer Bruderschaft. Der 1. Schriftführer Alexander Erdbrink legte sein Amt aus beruflichen Gründen nieder. Die Wahl zum 1. Schriftführer fiel auf Hans Ferfer, der bisher das Amt des 2. Schriftführers inne hatte. Seine Nachfolge trat Heinrich Wirth an. Zu Ehrenvorstandsmitgliedern wurden Josef Bongen und Martin Schepp und als Ehrenmitglied Franz Schein ernannt. Da Helmut Spennes sein Amt niedergelegt hatte, benannte der Vorstand Josef Halm zum Jungschützenführer und Walter Schönchens zu seinem Stellvertreter, ferner erfolgte eine Stiftung von 2 Schwenkfahnen. Das Königs- und Prinzenschießen wurde erstmals vom Christi-Himmelfahrts-Tag auf den Sonntag vor dem Schützenfest verlegt. König wurde nach dem 474. Schuß Günter Spannes und Prinz nach dem 47. Schuß erneut wie im Vorjahr Heinz Peter Esser. Die Bruderschaft unternahm im September wiederum einen Ausflug an den Rhein bis Bacherach. Mit Dank und Anerkennung durfte die Bruderschaft im laufe des Jahres die Stiftung einer neuen Sitzungsglocke und Luftbüchse von Schützenbruder Peter Schoenen entgegennehmen.

 

Diesmal war Patronatafest und Jahreshauptversammlung am 22. Januar 1967. In den Vorstand neu gewählt wurde für den verstorbenen Karl Rössler Severin Schönchens. Lehrer Arnold Diemer, der sich um die Erstellung der Chronik der Bruderschaft große Verdienste erworben hatte, wurde die „Fürst-Salm-Reifferscheidt-Plakette" verliehen. Mit der Ehrung zahlreicher Jubilare erhielt das Schützenfest vom 6. – 9. Mai in etwa den Rahmen des Vorjahres. Als König und Prinz durfte man gleich zweimal den Namen Dolfen beglückwünschen, nämlich den Vater Jakob und den Sohn Willi. An der Gestaltung des Festes nahm erstmals die Fahnenschwenkergruppe der Jungschützen teil. Peter Mock trat als General zurück. Durch das Offizierskorps wurde Franz-Wilhelm Balden als sein Nachfolger gewählt. Josef Bongen und Martin Schepp erhielten aus der Hand des Bürgermeisters Rolf Hackenbroich das Weisweiler Wappen und von Diözesanbundesmeister Matthias Pütz, Aachen, das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz für besondere Verdienste überreicht.

Im folgenden Jahr fanden das Patronatsfest und Jahreshauptversammlung am 21 . Januar 1968 statt. Bei der Neuwahl des Vorstandes ergab sich folgende Zusammensetzung :

1. Brudermeister Bernhard Krauthausen

2. Brudermeister Heinz Flöhr

1. Schriftführer Helmut Spennes

2. Schriftführer Heinrich Wirth

1. Kassierer Josef Moitzheim

2. Kassierer Heinrich Haupt

Beisitzer: Severin Schönchens, Willi Zimmermann, Hans Ferfer, Peter Heimbüchel.

Der bereits Anfang März erkrankte Brudermeister Bernhard Krauthausen mußte am 15. März für immer aus dem Leben scheiden. Zu seinen Ehren erwiesen ihm zahlreiche Schützenbrüder das letzte Geleit. Auf dem Schützenfest vom 25.-28. Mai wurde Peter Heimbüchel König, Prinz blieb der vorjährige Willi Dolfen. Das Fest hatte durch die 70 Mann starke holländische Kapelle der Königlichen Harmonie aus Kerkrade, die rege Beteiligung der Orts- und auswärtigen Vereine, die Fahnenschwenker, die Mitglieder und vor allem das Publikum einen ungewöhnlich volkstümlichen Verlauf. Durch den Tod des bisherigen 1. Brudermeisters Krauthausen war eine Neuwahl erforderlich. Heinz Ftöhr wurde am 5. Juli zum neuen Brudermeister gewählt. Der bisherige Beisitzer Peter Heimbüchel wurde zum 2. Brudermeister gewählt. Für den ausgeschiedenen ausgeschiedenen Jungschützenführer Josef Halm wurde Dieter Schoenen bestellt. Am 21. September startete die Bruderschaft wieder einen Ausflug über Kommern an die Ahr nach Dernau und an den Rhein nach St. Goarshausen zum Feuerwerk „ Rhein in Flammen". Folgende Veranstaltungen wurden besucht: Kreisbundesfest Füssenich, Schützenfest Hücheln, Bruderschaftstag in Merzenich.

1969 fand das Patronatfest und Jahreshauptversammlung am 12. Januar statt. Durch den Präses wurden vier Jubilare geehrt und 6 Mitglieder neu aufgenommen. Die Abendveranstaltung konnte als ein voller Erfolg gewertet werden. Alle Besucher waren von dem Konzert der Königlich-Holländischen Harmonie St. Aemillaan & Bleijerheide-Kerkrade vollauf begeistert. Dasselbe galt den „Original Wurmtalern", die nachdem Konzert zum Tanz spielten. Zu Rosenmontag stellte die Bruderschaft wieder einen Wagen sowie 150 Pfund Kamellen dem Karnevalszug zur Verfügung. Beim Schützenfest vom 17.-20.Mai wurden als König Klaus Schmitz und als Prinz Hubert Otten ermittelt. Heinrich Wirth trat aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des 2. Schriftführers zurück. Aufgrund des Rücktritts von Franz-Wilhelm Balden wurde Josef Porschen vom Offizierskorps zum neuen General vorgeschlagen und vom Vorstand bestätigt. Gegen Jahresende mußte auf ärztliches Anraten Pfarrer Josef Zitzen wegen der schlechten Luftverhältnisse nach längerem Krankenhaus- und Kuraufenthalt unseren Ort verlassen. Von der Bruderschaft erhielt er ein Geschenk und wurde mit den besten Wünschen für seine neue Pfarrgemeinde Rollesbroich verabschiedet. Pfarrer Ludwig Gieswinkel wurde am 21 . Dezember empfangen. Die Pfarrgemeinde unter Beteiligung der Ortsvereine begrüßten ihren neuen Pfarrer Ludwig Gieswinkel. Seine bisherige Pfarrgemeinde Lank bei Kreleld war mit einer sehr starken Abordnung vertreten und unter Mitwirkung einer Musikkapelle wurde er in Weisweiler eingeführt. Die Bruderschaft hieß Ihn herzlich willkommen und wünschte Ihm in seinem neuen Wirkungskreis einen guten Start. Besuche von Veranstaltungen waren in diesem Jahr die Delegiertentagung Gürzenich, das Bundesschützenfest Nörvenich und die Schützenfeste Hücheln, Eschweiler-Ost, Frenz und Langerwehe. - weiter -