Bis zum ersten Weltkrieg (1897-1914)

 

1897 setzte sich der Vorstand und das Offizierscorps der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Weisweiler wie folgt zusammen:

Vorstand:

Lambert Ruland, Präsident und General

Anton Ruland, Schützenmeister und Kassierer

Franz Franzen, Jubilar

Heinrich Otten, Major

Sowie Wilhelm Balden, Christian Combach,Peter Schepp, und Joseph Ecker als weitere Vorstandsmitglieder.

Offizierscorps:

Ferdinand Henkelmann und Wilhelm Combach als Adjutanten

Gottfried Wirtz, Hauptmann

Christian Josef Ruland und Arnold Miebach als Ehren-Offiziere

Christian Jakob Shepp, Premier-Leutnant

Theodor Krieger und Caspar Offermanns, Sekonde-Leutnants

Edmund Mirbach, Theodor Knibeler und Johann Balden als Fähnriche

Joseph Breuer jun., Tambour-Major

Im Jahre 1897 wurde ebenfalls mit dem Bau der Schützenhalle begonnen, welche 1899 fertiggestellt werden konnte. Zu diesem Zweck gründete man eine Baugesellschaft, deren Mitglieder Anteile zahlten. Mitglieder der Baugesellschaft waren:

Hubert Brandstätter, Karl Brandstätter, Paul Leisten, Lambert Ruland, Franz Franzen, Jakob Wagemann, Anton Ruland, Christian Josef Ruland, Wilhelm Balden, Johann Balden, Peter Schepp und Gerhard Ecker.

Der Bau kostete 11310 RM. 610 RM wurden aus der Kasse beigesteuert, so daß 10700 RM durch Anteile der Baugesellschaft aufgebracht werden mußten. Mit dem Bau der Schützenhalle war ein neuer wichtiger Zeitabschnitt für die Bruderschaft angelaufen.

Im Jahre 1900 wurden zwei neue Fahnen gekauft.

Am 21. Mai 1901 wurde die Satzung unserer Bruderschaft erneuert und am 20. August 1901 in das Vereinsregister beim Königlichen Amtsgericht zu Düren unter Nr. 5 eingetragen.

Der eingetragene Vorstand lautete:

  1. Lambert Ruland Bäckermeister

  2. Heinrich Otten Landwirt

  3. Anton Ruland Landwirt

  4. Franz Franzen Rentner

  5. Christian Combach Stellmacher

  6. Wilhelm Balden ohne Gewerbe

  7. Peter Schepp Holzhändler

  8. Peter Spork Zimmermann

Im Jahre 1902 wurde General und Chef der Bruderschaft, Lambert Ruland, welcher seit 1877, also 25 Jahre, die Bruderschaft leitete, eine große Ehrung zuteil. In der Generalversammlung am 16. März wurde ein Festkomitee gebildet aus den Herren Wilhelm Schmitz (Hauptlehrer a.D.), Mathias Robens, Franz Büttgen, Wilhelm Redder, Heinrich Bauer und Wilhelm Scheiff.

In einer Versammlung des Komitees und der Schützenkönige wurde beschlossen, dem zu ehrenden General und Schützenmeister Lambert Ruland einen prachtvollen Ehrensäbel zu schenken und von Seiten der Könige eine Photographie in Lebensgröße. Beim Schützenfest, am Sonntag, den 11. Mai bildeten das Festkomitee, der Vorstand, die Könige der letzten 25 Jahre und die Vorstände der Ortsvereine ein Ehrengeleit, das den Jubilar an seinem Haus abholte. Am darauffolgenden Festakt in der Schützenhalle nahmen auch die geistliche und weltliche Behörde, Pastor Hamacher und Bürgermeister Beckers, teil. Hauptlehrer a.D. Schmitz hielt die Festrede, eingeleitet mit einem Toast auf den Kaiser und der Nationalhymne. Der Schützenkönig des Jahres überreichte alsdann für die Könige eine Photographie des Jubilars in Lebensgröße , Major Heinrich Otten übergab den Ehrensäbel. Nach dem Dank des Geehrten erfolgte der Ehrentrunk. Schützenkönig wurde Nikolaus Ruland, den Adlervogel schoß Severin Schönchens.

Im Laufe des Jahres 1903 wurde die Schützenhalle wieder den Ortsvereinen zur Veranstaltung ihrer Feste gegen Entgelt zur Verfügung gestellt, unter anderem auch mehrere Male zur Veranstaltung von Theateraufführungen dem Theaterverein Lätitia mit je 23 RM als Miete. Die Bruderschaft beteiligte sich am 400jährigen Jubelfest der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Frenz und am 500jährigen Jubelfest der St. Sebastianus Bruderschaft in Zülpich. Zum 50jährigen Priesterjubiläum von Pastor Hambacher am 13. September wurde die Halle unentgeltlich zur Verfügung gestellt und die Front illuminiert.

Im Jahre 1904 wurden die Jubilare Heinrich Combach (50 Jahre Mitglied) und Anton Ruland (25 Jahre Kassenführer) Weiterhin hielt Vikar Wichens einen Vortrag über das Alter der Bruderschaft und Bürgermeister Beckers feierte sein 25jähriges Amtsjubiläum.

Lambert und Anton Ruland wurden im Jahre 1905 für ihre mehr als 25jährige Vorstandsarbeit zum Ehrenpräsidenten bzw. zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Schützenkönig wurde Johann Spieß. Gemäß Beschluß des Vorstandes wurde am 6. Juni anläßlich der Vermählung S. Königlichen Hoheit des Kronprinzen Wilhelm ein Glückwunschtelegramm an diesen abgesandt.

Ehrenpräsident Lambert Ruland verstarb am 4. Februar 1906. Beim Schützenfest wurden die Jubilare Leonhard Otten, Josef Rössler und Wilhelm Balden geehrt. Schützenkönig wurde Wilhelm Redder.

Am Patronatsfest am 21. Januar 1907 fand um 17 Uhr in der Schützenhalle eine politische Versammlung statt, in der die Pfarrer von Langerwehe und Frenz, sowie Kaplan Wichens über die Reichstagsauflösung und Reichtagswahl sprachen. Der Geburtstag des Kaisers wurde als Veranstaltung sämtlicher Ortsvereine mit Kirchgang, Parade und Festversammlung in der Schützenhalle gefeiert. Schützenkönig wurde Josef Muhr von der Wilhelmshöhe.

Ebenfalls im Jahre 1907 wurde in Hücheln-Wilhelmshöhe eine eigene Schützengesellschaft gegründet; sie nannte sich St. Rochus Bogenschützenbruderschaft Hücheln-Wilhelmshöhe.

Zum Patronatsfest am 19. Januar 1908 wurden 60 Gewehre zum Preise von 6 RM/Stck. angeschafft. Besonders geehrt wurde Gottfried Wirtz, der sein 25jähriges Offiziersjubiläum feierte. Schützenkönig wurde Lambert Otten. Die Bruderschaft nahm am Jubelfest in Inden teil, ebenso am Jubelfest der Eschweiler Scheibenschützen.

Durch Generalversammlungsbeschluß im Jahre 1909 wurde die Schützenwiese für 6 Jahre an Gottfried Weirauch verpachtet und Dachdeckerarbeiten an der Schützenhalle vorgenommen. Schützenkönig wurde Josef Krings.

1910 wurden zwei neue Fähnriche gewählt: Matthias Fähnrich und Theodor Roißbroich. Schützenkönig wurde Heinrich Oidtmann. Die Bruderschaft beteiligte sich am Begräbnis von Bürgermeister Beckers in Langerwehe. Die Schützenhalle wurde an die Wasserleitung angeschlossen.

1911 – Der Vorsitzende Heinrich Otten wurde wiedergewählt und das langjährige Vorstandsmitglied Wilhelm Balden zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt, In den Vorstand neu gewählt wurden Heinrich Oidtmann und Peter Schepp. Am 10. Mai beteiligte sich die Bruderschaft an der Einführung von Bürgermeister Haack. Schützenkönig wurde Lambert Otten.

Nachdem 1912 Gerhard Ecker Schützenkönig wurde, wurde auf der Generalversammlung am 13. April 1913 die Neuwahl des Majors durchgeführt. Gewählt wurde Josef Ruland jun., Schützenkönig wurde Peter Dunkel aus Hücheln. Am 17. Juni starb Schützenmeister Anton Ruland.

 

Im Jahre 1914 wurde das Fest des hohen Geburtstages Seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. am Sonntag, den 1. Februar von den hiesigen Vereinen gemeinschaftlich gefeiert. Die Feier begann morgens mit dem Kirchgang. Nach Beendigung der hl. Messe Festzug und Parade, sowie Morgenkonzert in der Halle. Bürgermeister Haack brachte den Kaisertoast aus. An der Abendfeier beteiligten sich alle Ortsvereine. Der Reinerlös wurde als Geschenk zum Baufond der Taufkapelle verwendet. Schützenkönig wurde Andreas Meuthen.

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